Der erste letzte Tag von Sebastian Fitzek

Inhalt

Lea und Livius werden vom Schicksal auf einen gemeinsamen Roadtrip von München nach Berlin und Hamburg geschickt. Unterschiedlicher könnten die beiden Personen wohl nicht sein, die sich gemeinsam auf eine ganz besondere Reise begeben. Livius, der Lehrer mit Bärchenpullover und Eheproblemen und Lea der unangepasste Freigeist mit Hang zu verrückten Aktionen. Von Anfang an ist klar, dass die Reise der beiden interessant werden wird. Doch werden es die beiden wirklich für eine so lange Strecke miteinander aushalten? Oder schlagen sie sich doch irgendwann die Köpfe ein?

Meinung 

Nicht zum ersten Mal schreibe ich an dieser Stelle, dass ich ein großer Fitzek-Fan bin. Ich liebe seine Thriller, den einen mehr, den anderen weniger, und muss auf jeden Fall jedes seiner Bücher sofort haben. Dass es diesmal sogar mit der lovelybooks.de-Leserunde geklappt hat, hat mich sehr gefreut. Zumal ich schon lange nicht mehr an einer Leserunde teilgenommen habe und mir der Austausch mit den Mitlesern viel Freude bereitet hat.  

Aber nun zum Buch. Der erste Gedanke, als ich das Buch ausgepackt habe war: "Das ist aber dünn." Und als ich dann die ersten Seiten durchblätterte und sah, dass auch die Seitengestaltung, nennen wir es "großzügig" ausgelegt war, wurde dieser Eindruck nochmal verstärkt. Der Preis, der für dieses Buch aufgerufen wird, steht für mich leider nicht im Verhältnis zum Umfang, zumal die Gestaltung bzw. Ausstattung des Buches zwar hübsch, aber nichts besonders ist (vergleicht man es beispielsweise mit den Schmuckausgaben von "Der Heimweg" oder "Das Geschenk"). Natürlich ist mir klar, dass hier in gewisser Weise Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und doch ist es für mich ein Kritikpunkt. Aber in einer Rezension sollte es ja nicht um den Preis des Buches, sondern um seinen Inhalt gehen. 

Schon auf den ersten Seiten musste ich ständig schmunzeln und das hat bis zum Ende angehalten. Die ganze Geschichte ist witzig und unterhaltsam erzählt. Oft dachte ich mir, dass gleich meine innere Grenze erreicht ist, an der die Gags zu gewollt und dadurch nicht mehr lustig sind. Tatsächlich gibt es eine Stelle, an der es mir persönlich zu kurios wird und ich das Gefühl hatte, das hier etwas zu gewollt versucht wurde noch einen drauf zu setzen (wer es schon gelesen hat: es geht mir um die Stelle mit der Massage).

Tatsächlich hat die Geschichte, je weiter man liest, aber nicht nur lustige, sondern auch durchaus ernste Seiten, die einen auch über das eigene Leben nachdenken lassen. Außerdem ist die Story auch von einer gewissen Spannung geprägt. Als Leser möchte man wissen, ob es die beiden wirklich gemeinsam bis an ihr Ziel schaffen, denn das scheint an einigen Stellen eher unwahrscheinlich zu werden. 

Was mir an Büchern immer gefällt, ist wenn sie mich überraschen. Wenn es Wendungen gibt, mit denen man so nicht gerechnet hätte. "Der erste letzte Tag" ist voll von unvorhergesehenen Geschehnissen und von daher genau nach meinem Geschmack. Auch wenn die Geschichte an sich jetzt nicht unbedingt komplett neu und noch nie gehört bzw. gelesen wurde, so gibt es doch zahlreiche Wendungen, die so für mich als Leser nicht direkt absehbar waren. 

Zu den Charakteren kann ich sagen, dass mit Livius wesentlich sympathischer ist als Lea. Wahrscheinlich weil ich ihm, dem zurückhaltenderen Typen wesentlich ähnlicher bin als der ausgeflippten Lea. Zusammen sind sie aber ein perfekter Mix für das Buch. An der ein oder anderen Stelle könnte Lea für mich ein bisschen weniger als Klugscheißer rüberkommen, aber das ist ja, wie alles, Geschmacksache. 

Zum Schluss ein Wort zum Cover: Ich kann mich hier meinen lovelybooks-Mitlesern anschließen und sagen, dass es sehr an die Bücher von Jojo Moyes erinnert. Aber ich mag die Cover der Moyes-Bücher und ich mag auch das Fitzek-Cover. Es passt zum Inhalt und es macht sich auch wunderbar in meinem Bücherschrank.

Fazit

Zusammengefasst kann ich sagen: ein wirklich unterhaltsames, kurzweiliges Buch mit einer schönen Geschichte, das für mich allerdings nicht 100% perfekt ist und deswegen kleine Abzüge in der B-Note bekommt: 4 von 5 Sterne

Buchinformationen

  • Paperback
  • 272 Seiten
  • Droemer HC
  • erschienen am 28.04.2021


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